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14 Tipps, um Deinen digitalen CO2-Fußabdruck zu verringern

Besonders in NPO (aber zum Glück nicht nur) macht man sich viele Gedanken dazu, wie man die Welt etwas besser machen kann. Dazu gehört natürlich auch, unsere Lebensgrundlage – eine gesunde Umwelt – zu erhalten. 

Wir verzichten auf Flugreisen, fahren mit dem Zug statt mit dem Auto, reduzieren unseren Fleischkonsum und kaufen Bio-Obst und – Gemüse. Das tun wir, um unseren persönlichen CO2-Fußabdruck kleiner werden zu lassen. Aber ein Bereich unseres Lebens wird meistens außer Acht gelassen: Jeder Klick am LapTop oder Handy verursacht CO2-Emissionen. 2017 verursachte der digitale Sektor mit 3,3 % der weltweiten Emissionen sogar mehr als der Flugverkehr. Und das war noch vor der Pandemie, in der dieser Wert bestimmt noch weiter angestiegen ist. Darum sollten sich alle umwelt- und klimabewussten Menschen Gedanken über ihren Umgang mit digitalen Geräten und dem Internet an sich machen – zumindest solange die benötigte Energie dafür nach wie vor zu großen Teilen aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird. 

 

Der digitale CO2-Fußabdruck

Unser digitaler CO2-Fußabdruck setzt sich aus vier energieverbrauchenden Bereichen zusammen:

  1. Herstellung der Geräte
  2. Rechenzentren
  3. Gerätenutzung
  4. Datenübertragung

Dabei verursacht die Geräteherstellung das meiste CO2, gefolgt vom Betrieb der Rechenzentren. Gerätenutzung und Datenübertragung sind die beiden Bereiche, die wir aktiv und direkt beeinflussen können.

Das Öko-Institut hat vorgerechnet, dass der durchschnittliche CO2-Fußabdruck eines Menschen 12 Tonnen pro Jahr beträgt. Zwei Tonnen wären die Grenze für ein klimaverträgliches Leben. Allein für die Nutzung digitaler Technologien fallen rund 0,85 Tonnen pro Jahr an – also fast die Hälfte des Optimalwertes. Natürlich sind diese Zahlen als Annäherungswerte zu verstehen, da sich sowohl Technologie als auch Nutzungsverhalten rasch verändern und die CO2-Emissionen stark von der Form der Stromgewinnung beeinflusst werden.

 

So viel CO2 verursacht unser digitaler Lebensstil.
So viel CO2 verursacht unser digitaler Lebensstil.

0,85 von 12 Tonnen klingt erst einmal nach nicht besonders viel. Allerdings steigt dieser Wert laufend an, da immer mehr Daten übertragen werden. Außerdem zählt bei der CO2-Reduktion jedes eingesparte Gramm auf dem Weg zur Klimaverträglichkeit!

 

Ist das wirklich notwendig?

Beim Verschicken von E-Mails und Whatsapp-Nachrichten, beim Posten von Urlaubsfotos auf Facebook oder dem tausendsten Selfie auf Instagram und beim Video-Meeting für eine kurze Absprache sollten wir uns daher immer fragen: Ist das wirklich notwendig?

Ein kurzer Blick auf die Zahlen zeigt uns, wie einfach wir digital Energie sparen können:

  • Eine Google-Suche verursacht ca. 0,2 Gramm CO2.
  • Eine E-Mail ohne Anhang verursacht ca. 1 Gramm CO2. Bei rund 1 Mrd. täglich verschickter E-Mails in Deutschland macht das 1.000 Tonnen CO2 pro Tag.
  • Eine Whatsapp-Textnachricht verursacht ca. 2 Milligramm CO2, ein 1-minütiges Video per Whatsapp ca. 40 Gramm. Weltweit werden täglich 100 Mrd. Whatsapp-Nachrichten verschickt.
  • Eine Stunde Videostreaming verursacht 175 Gramm CO2.
  • Ein Rechenzentrum verbraucht im Schnitt so viel Strom wie eine Kleinstadt.

Um diese Zahlen in Relation zu setzen: Ein benzinbetriebenes Auto verursacht pro gefahrenem Kilometer ca. 140 Gramm.

 

Tipps für den digitalen Klimaschutz

Jetzt, wo Du diese Zahlen kennst, möchtest Du vielleicht etwas gegen Deinen digitalen CO2-Fußabdruck machen. Mit diesen Ansätzen kannst Du effizient CO2 einsparen und sowohl für Dich persönlich einen umweltbewussteren Umgang mit Technologie finden, als auch Deine NPO klimaverträglicher machen:

 

1. Geräte länger nutzen

Den höchsten CO2-Ausstoß im digitalen Bereich verursacht die Herstellung der Geräte. Behandle Deine Geräte also gut und nutze sie möglichst lange. Wenn doch mal eine Neuanschaffung nötig ist, greifst Du am besten auf Refurbished-Geräte zurück. 

 

2. Kleinere Geräte nutzen

Muss es wirklich der riesige Bildschirm sein, auf dem Du arbeitest? Könntest Du Serien und Filme auch auf einem Tablet streamen, statt auf dem TV-Gerät? Dann tu es – denn je größer das Display ist, desto höher ist auch der Energieverbrauch. 

 

3. WLAN statt mobilen Daten

Generell ist es stromsparender, das Internet über WLAN zu nutzen, als über mobile Datenübertragung. Überlege also wenn Du unterwegs bist, ob es wirklich nötig ist, ständig via Internet erreichbar zu sein oder in der Straßenbahn zu surfen. Du könntest ja auch einfach entspannt aus dem Fenster schauen 😉

 

4. Filme und Videos in geringerer Qualität schauen

Es muss ja nicht immer UltraHD sein – immerhin hat diese Qualität einen zehnmal so hohen Stromverbrauch als HD. Vielleicht reicht ja auch eine mittlere Bildqualität? Das gilt im übrigen auch für Video-Meetings: So richtig notwendig ist es nicht, jede Pore der Kolleg*innen am Display erkennen zu können. 

 

5. Ökostrom nutzen

Eigentlich ein No-Brainer…mit Ökostrom nutzt Du nachhaltig produzierte Energie und kannst damit zumindest den Anteil an CO2-Emissionen reduzieren, der durch Deine Geräte-Nutzung anfällt. Aber auch die Wahl von Anbietern, die Ökostrom verwenden, reduziert Deinen digitalen CO2-Fußabdruck: Posteo, Mailbox.org, Biohost und Ecosia sind nur ein paar Beispiele für nachhaltig betriebene Internet-Dienste.

 

6. E-Mails löschen oder gar nicht erst verschicken

Sowohl das Versenden und Empfangen als auch das Speichern von E-Mails braucht Energie. Schreibe also lieber eine lange E-Mail, als fünf kurze und verschicke nur komprimierte Anhänge. Noch besser ist ein Download-Link für größere Dateien. Überlege, wer die E-Mail wirklich erhalten muss und reduziere die CC- und BCC-Empfänger. Außerdem solltest Du ungelesene Newsletter abbestellen und alte E-Mails regelmäßig löschen.

 

Berechne hier Deinen digitalen CO2-Fußabdruck: Digital Carbon Footprint

 

7. Autoplay deaktivieren

Autoplay kann deaktiviert werden, was du auch tun solltest. So werden Videos nicht automatisch abgespielt, obwohl sie dich vielleicht gar nicht interessieren.

 

8. Downloaden statt streamen

Energietechnisch ist es sinnvoller, Inhalte herunterzuladen als sie mehrmals zu streamen. Vor allem bei Musik, die Du häufig hörst, macht das Sinn. Aber auch Filme und Serien, die Du besonders magst und öfters schaust, sollten offline zur Verfügung stehen.

 

9. Die Cloud ausmisten

Müssen in Deinem Cloud-Speicher wirklich zehn Fotos von ein und demselben Motiv gespeichert sein? Brauchst Du die alte To-Do-Liste wirklich noch, oder könntest Du sie auch löschen? Datensparsamkeit ist auch Energiesparsamkeit. Miste Deinen Cloud-Speicher aus und greife für die Langzeitspeicherung lieber auf externe Festplatten zurück.

 

10. Google sparsam verwenden

Viele Google-Suchanfragen sind eigentlich keine richtigen Suchanfragen, sondern zielen auf eine bestimmte bekannte Seite ab, die dann über den Link in den Suchergebnissen aufgerufen wird. Es ist sparsamer, die Seite direkt über die URL oder den URL-Verlauf aufzurufen.

 

11. Video-Meetings sinnvoll nutzen

Keine Frage, manche Sachen sollten persönlich besprochen werden, auch wenn man im Homeoffice oder weit auseinander ist. Aber nicht jedes Video-Meeting ist wirklich notwendig, zumal manche Dinge auch per Chatnachricht, E-Mail oder Projektmanagement-Tool abgesprochen werden können. Wenn jemand präsentiert und die anderen zuhören, könnten diese außerdem ihre Kameras ausmachen, um Energie zu sparen. 

 

12. Bildschirmhelligkeit reduzieren

Es ist nicht nur für die Augen bessern, sondern spart Energie: Reduziere die Helligkeit Deines Bildschirms auf 70 %, dann braucht er ein Fünftel weniger Strom.

 

13. Musik als Audio abspielen

Musik via Youtube zu hören ist beliebt, verbraucht aber unnötig viel Energie, da zur Musik auch ein Video abgespielt wird. Höre Deine Lieblingsmusik also lieber als Audio-File, zum Beispiel über Spotify oder ähnliche Dienste.

 

14. Vernünftiger Umgang mit Social Media

Muss wirklich jedes Abendessen fotografiert und auf Facebook gepostet werden? Braucht die Welt das tausendste Selfie von dir auf Instagram wirklich? Überlege, was und wieviel Du auf soziale Medien hochlädst und wenn Du ein Bild postest, komprimiere es vorher. PNG-Dateien sind z. B. kleiner als JPEG.

 

Klimaschutz am LapTop

Wie Du siehst, gibt es viele Möglichkeiten, um Deinen digitalen CO2-Fußabdruck effizient zu reduzieren. Und das ist wichtig, denn mit der fortschreitenden Digitalisierung aller Lebensbereiche wird auch der Datenverkehr und der damit verbundene Energieverbrauch zunehmen. Um Deine Non-Profit hier sparsamer zu  machen, könntet Ihr zum Beispiel entsprechende Richtlinien erstellen und eure Mitarbeitenden dazu schulen. Denn Wissen ist der erste Schritt, um etwas besser zu machen.

 

Du möchtest mehr über Digitalisierung in NGOs wissen? Lies unsere Themen-Seite: Digitalisierung in NGOs: Tools, Skills und Ressourcen

 

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Mehr zum Thema: Was Video-Streaming und Mails mit dem Klima zu tun haben 

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