KI in NGO-Projekten: Neue Möglichkeiten zur Erfüllung Deiner Mission

Künstliche Intelligenz hat sich als mächtiges Werkzeug erwiesen, das das Potenzial hat, unsere Arbeit auf vielfältige Weise zu erleichtern. Auch NGOs haben bereits begonnen, die Technologie einzusetzen, um ihre Missionen effizienter zu verfolgen und globale Veränderungen zu bewirken. Wie die Analyse von 160 KI-Use-Cases des McKinsey Global Institute ergeben hat, ergeben sich viele innovative Anwendungsbeispiele im Rahmen der SDGs (sh. Grafik).

Das Europäische Parlament schätzt zum Beispiel, dass durch den Einsatz von KI die globalen Treibhausgasemissionen bis 2030 um 1,5 – 4 % reduziert werden können. Das soll durch Innovationen in den Bereichen Verkehr, Energieeffizienz, nachhaltige Landwirtschaft und Abfallmanagement erreicht werden.

 

Beispiele für KI-Einsatz in NGO-Projekten

 

Katastrophenvorhersage und -management

Wann und wo eine Naturkatastrophe passieren wird, kann anhand von komplexen Datenmustern analysiert werden. KI hilft dabei, dies rascher und genauer zu tun. Die World Meteorological Organization nutzt KI zum Beispiel, um den Zeitpunkt und Ort von Monsun-Ereignissen vorherzusagen. Dadurch werden Schutzmaßnahmen für Menschen und Tiere früher möglich und die Auswirkungen der Katastrophe können abgemildert werden. 

Das World Food Programme hat ein Projekt gestartet, bei dem KI analysiert, was in Katastrophengebieten gebraucht wird. Dadurch können Fragen wie “wieviele Notunterkünfte braucht es” oder “wieviele Tonnen Nahrung werden benötigt” rasch beantwortet werden, was die Hilfsprogramme effizienter macht.

 

Nachhaltige Entwicklung und Ressourcenschonung

Künstliche Intelligenz wird auch schon dafür eingesetzt, den Energiebedarf von Gebäuden zu analysieren und zu verwalten. Außerdem kann KI bei der effizienten Planung und Gestaltung von Stromnetzen unterstützen. 

Auch bei anderen Ressourcen kommt KI zum Einsatz, beispielsweise bei der Bedarfsplanung von Supermärkten. Durch gezielteren Einkauf kann die Lebensmittelverschwendung reduziert werden. 

 

Unterstützung für bedürftige Gemeinschaften

Armut und Ausgrenzung von Individuen und Gruppen bringen zahlreiche Herausforderungen mit sich. Sei es der Zugang zu Lebensmitteln, medizinischer Versorgung oder Bildung, oder sprachliche Barrieren. Ebenso vielfältig wie die Probleme sind, ist auch der mögliche Einsatz von KI. Zum Beispiel könnten KI-Programme dabei helfen, geflüchteten und migrierten Personen Behördengänge durch Übersetzungen zu erleichtern. 

Ein weiteres Beispiel ist die NGO “Bridges to Prosperity”, die KI dazu benutzt, Gelände in abgelegenen Gebieten zu vermessen und mit Bevölkerungsdaten abzugleichen. Dadurch können sie die effektivsten Orte eruieren, um Brücken zu bauen und damit der armen, ländlichen Bevölkerung besseren Zugang zu städtischen Zentren (und damit grundlegenden Leistungen) zu ermöglichen.

Der Danish Refugee Council setzt KI ein, um Regionen ausfindig zu machen, in denen Menschen voraussichtlich innerhalb der kommenden ein bis drei Jahre zur Flucht gezwungen sein werden. Dazu nutzen sie unterschiedlichste Daten von UNHCR, der Weltbank und anderen NGOs.

 

Umweltschutz und Klimakrise

Mit interaktiven KI-Dashboards, wie zum Beispiel mit dem vom World Resource Institute entwickelten, können die Auswirkungen des Klimawandels in spezifischen Regionen visualisiert und entsprechende Anpassungsstrategien entwickelt werden. Die KI kann dabei das komplexe Zusammenspiel von Klimafaktoren umfassend analysieren und kommt dadurch auf exaktere Ergebnisse, als bisherige Methoden.

Durch die Analyse von Bild- und Audioaufnahmen mit KI können Organisationen auch im Umweltschutz effizienter werden. Ein Beispiel ist die Rainforest Connection, die auf diese Weise illegale Rodungen aufdeckt. Auch die Bestandsaufnahme von bedrohten Tierarten kann mit KI rascher und einfacher werden: Anstatt Bilder aus Wildkameras manuell zu analysieren, wird das durch künstliche Intelligenz übernommen. Das spart den NGOs sehr viel Zeit und Ressourcen.

 

Aufdeckung von Menschenrechtsverletzungen

Da KI-Systeme in der Lage sind, große Mengen an Daten zu analysieren, können damit auch Menschenrechtsverletzungen schneller aufgedeckt werden. Die KI verwendet dafür Daten aus sozialen Medien, Nachrichtenartikeln und anderen Quellen, um Hinweise zu identifizieren. So ist eine schnelle Reaktion durch Organisationen möglich, was den Schutz der Rechte von gefährdeten Gruppen und Individuen verbessert.

 

KI 4 Good – jetzt schon Realität

KI in Programm und Projekten von NGOs ist kein Zukunftsszenario mehr, sondern eine Realität, die bereits heute einen Unterschied macht. Von der Verringerung von Treibhausgasemissionen bis hin zur Verbesserung der Lebensbedingungen in Entwicklungsländern eröffnet KI neue Wege, um effektiv und nachhaltig auf globale Herausforderungen zu reagieren. Während die Technologie weiter voranschreitet, ist es entscheidend, dass NGOs, Regierungen und der private Sektor zusammenarbeiten, um das volle Potenzial von KI für das Gemeinwohl zu nutzen und gleichzeitig ethische Richtlinien und den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten.

 

Weiterlesen:

McKinsey: Applying Artificial Intelligence for Social Good

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