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Virtual Reality im Fundraising

Virtual Reality (VR) ist eine relativ neue Technologie, mit der komplett virtuelle Umgebungen erschaffen werden. Sie bietet immersive Erlebnisse, das bedeutet, die Nutzer*innen erleben die virtuelle Welt als real und können direkt mit ihr interagieren. Dadurch entstehen sehr starke Eindrücke, die dabei helfen können, mehr Bewusstsein für bestimmte Themen zu generieren und Emotionen zu wecken – sehr wertvolle Aspekte im Fundraising. Im Folgenden findest Du Inspiration für den Einsatz von VR in Deiner Organisation.

 

VR: Tiefes Verständnis und Perspektivenwechsel

Für NGOs bietet VR eine gute Möglichkeit, ihren Unterstützer*innen ein tieferes Verständnis für die zu lösenden Probleme zu ermöglichen. Durch das “eigene” Erleben in der virtuellen Welt werden Menschen auch emotional stimuliert, was die Empathie fördert und dabei hilft, andere Perspektiven einzunehmen. Das wurde auch durch Forschungen des Virtual Human Interaction Lab an der Stanford University gezeigt. VR hilft demnach auch beim Abbau von Stereotypen und stärkt die zwischenmenschliche Kommunikation, da Menschen sich besser in die Situationen anderer hineinzuversetzen lernen.

“VR technology has been frequently referred to as the ‘empathy machines’, implying the capacity of VR technology to elicit emotions in individuals.”
Li and Qiu (2023) Virtual reality in supporting charitable giving: The role of vicarious experience, existential guilt, and the need for stimulation. IEEE Conference Virtual Reality and 3D User Interfaces (VR)

So ist es zum Beispiel möglich, (potentielle) Spendende in die Projektarbeit vor Ort mitzunehmen und sie erleben zu lassen, wie die Organisation – und ihre Spende – dort hilft. Mit Greenpeace durch die Arktis reisen und einem Eisbären begegnen oder mit Charity: Water ein Wasserprojekt in Äthiopien besuchen – anders als bei Filmen vermittelt die virtuelle Realität mittels 360-Grad-Film und VR-Brille das Gefühl, direkt vor Ort dabei zu sein. Auch das eigene Erleben von Krankheiten wie Alzheimer fördert das Verständnis für Betroffene und die Spendenbereitschaft, wie die Organisation Alzheimer’s Research UK mit “A walk through dementia” herausgefunden hat. 

Ein weiteres Beispiel dafür, wie VR Betroffenheit und den Wunsch etwas zu verändern auslösen kann, ist das VR-Projekt iAnimal von Animal Equality, das die Zustände in der Fleisch- und Milchindustrie erlebbar macht. Das VR-Erlebnis sensibilisiert für die Produktionsbedingungen und zeigt eine Realität auf, die dem Konsumenten sonst verschlossen bleibt. 

 

Virtual Reality als Fundraising-Mittel

Virtual Reality lässt sich auf vielfältige Weise im Fundraising verwenden. Da es noch nicht zu den absolut alltäglichen Dingen gehört und VR für viele Menschen noch neu ist, weckt die Technologie die Neugierde – Aufmerksamkeit ist damit quasi garantiert. Doch nicht nur das – es macht einen großen Unterschied, ob man etwas nur erzählt bekommt, oder ob man es selbst erlebt. VR macht dieses eigene Erleben unkompliziert möglich.

Im Face-to-Face-Fundraising können VR-Brillen dazu verwendet werden, Passant*innen zum Stehenbleiben zu bewegen und sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Mitten auf einer belebten Einkaufsstraße plötzlich im Urwald zu stehen und vom Aussterben bedrohte Tierarten zu beobachten, ist ein sehr eindrückliches Erlebnis. Natürlich geht das auch mit vielen anderen Themen. Nach so einer Erfahrung können die Fundraiser*innen direkt ansetzen und um Spenden bitten, ohne noch lange erklären zu müssen, worum es eigentlich geht. 

Auch bei Events kann Virtual Reality ideal eingesetzt werden. Bei einem Gala-Dinner könnten z. B. VR-Brillen an den Tischen ausgeteilt werden, oder man stellt einen eigenen Stand dafür auf. Auch auf Benefiz-Konzerten und ähnlichen Veranstaltungen können die Besuchenden für das Thema sensibilisiert werden, in dem sie virtuell darin eintauchen. 

Eine weitere Einsatzmöglichkeit für VR ist die Einbindung von 360°-Videos in klassische Fundraising-Aktivitäten. Wie beim Video von Alzheimer’s Research UK können diese einfach auf Youtube hochgeladen werden, wodurch sie auch ohne spezielles VR-Equipment erlebbar werden. Auf Projekt-Websites veranschaulichen diese Videos, worum es im Projekt geht, aber auch im Newsletter oder in Social Media generieren sie viel Aufmerksamkeit. Eine kreative Möglichkeit, offline und online miteinander zu verbinden, ist die Einbindung eines VR-Erlebnisses in ein Spendenmailing. Mit einfachen Karton-Brillen, in die man sein eigenes Handy legen kann, lassen sich immersive Erlebnisse sehr kostengünstig und einfach ermöglichen. Ein Mailing, das den QR-Code zum Video und eine Karton-Brille zum Falten beinhaltet, ist auf jeden Fall mal etwas Anderes und regt die Empfänger*innen dazu an, sich näher mit Deinen Inhalten auseinander zu setzen.

 

Viele Möglichkeiten: VR im Fundraising

Insgesamt bietet die Virtuelle Realität eine vielversprechende Chance für Non-Profit-Organisationen, ihre Botschaften zu verbreiten, Spenden zu sammeln und positive Veränderungen in der Welt herbeizuführen. Durch die Schaffung immersiver Erlebnisse kannst Du die Menschen auf einer tieferen, emotionalen Ebene erreichen und sie dazu motivieren, sich für wichtige gesellschaftliche Anliegen einzusetzen.

 

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