Von Engagement bis Effizienz: Die vielfältige Rolle von Plattformen für NPOs

Plattformen sind mittlerweile ein fixer Bestandteil in den Leben der meisten Menschen. Wir kaufen über sie ein, bestellen über sie Taxis, sehen über sie Filme oder vernetzen uns mit Gleichgesinnten. Dieser Change hat auch vor NPOs nicht halt gemacht – sie sammeln Spenden, rekrutieren Freiwillige und organisieren ihre Arbeit über Plattformen. Was bedeutet das für die Organisationen, welche Chancen ergeben sich daraus und welche Möglichkeiten gibt es?

 

Was versteht man unter Plattformen?

Eine Plattform ist ein technologisches oder organisatorisches System, das es unterschiedlichen Akteur*innen ermöglicht, miteinander zu interagieren, Ressourcen auszutauschen oder bestimmte Aktivitäten durchzuführen. Plattformen können sowohl physisch als auch virtuell sein und fungieren als Vermittler zwischen verschiedenen Teilnehmer*innen. So schaffen sie ein Umfeld für Kooperation, Kommunikation und Transaktion. 

Online-Plattformen sind z. B. Websites, Apps oder Cloud-Software. Sie bieten Gelegenheit zum Austausch von Gütern und Dienstleistungen, zur Zusammenarbeit in Projekten oder für soziale Interaktion, die ortsunabhängig ist. Sie spielen eine wichtige Rolle bei E-Commerce, sozialen Medien, Bildung, Gesundheitswesen und auch bei der Non-Profit-Arbeit.

“(…) a platform is a holistic model that creates impact by facilitating exchanges of value between two or more interdependent groups.” – Stanford Social Innovation Review

Die transformative Wirkung von Plattformen

Das Angebot, das Plattformen schaffen, wirkt sich auf die Art und Weise aus, wie Menschen kommunizieren, zusammenarbeiten und sich organisieren. Das gilt natürlich auch für NPOs. Plattformen erweitern die Möglichkeiten von Organisationen enorm. Zum Beispiel gehört es heute schon zur Grundausrüstung einer NPO, eine Online-Spendenmöglichkeit zu haben. Manche haben sogar eigene Plattformen auf ihrer Website, über die sie Vernetzungsmöglichkeiten und Informationen anbieten und Freiwilligenmanagement betreiben.

Außerdem können Unterstützende durch Plattformen nicht nur auf herkömmlichen Wegen wie Telefon, Post und E-Mail mit Organisationen kommunizieren, sondern auch in Echtzeit (z. B. per Messenger) – Kommunikation ist damit flexibler, schneller und diverser geworden. Ein enger Austausch ist möglich geworden, sowohl zwischen NPO und Einzelpersonen als auch von Unterstützenden innerhalb der Community. 

Zusammenarbeit ist durch Dienste wie Zoom oder Asana ortsunabhängig möglich, wodurch neue Arbeitsmodelle umsetzbar sind. Plattformen digitalisieren Organisationen auf unkomplizierte und niederschwellige Weise.

Ein weiterer Aspekt, der bei der Arbeit von Non-Profits eine große Rolle spielen kann, betrifft die Projektarbeit. Plattformen können z. B. bei Katastrophen Helfende und Hilfesuchende vernetzen, Bildungsangebote in entlegene Gebiete bringen oder Dienstleister*innen in Entwicklungsländern mit Kund*innen in Industrieländern zusammenbringen. 

 

Beispiele

Mittlerweile gibt es unzählige Online-Plattformen für unterschiedliche Zwecke. Darunter sind auch solche, die speziell für Non-Profit-Bereiche entwickelt wurden und die Arbeit von NPOs effizienter, kostensparend und produktiver machen können.

 

Fundraising und Spenden

Klassische Fundraising-Plattformen bieten eine Art Marktplatz, auf dem Organisationen ihre Projekte vorstellen und Spenden sammeln können. Zu den bekanntesten zählen z. B. GoFundMe und Betterplace.

Außerdem gibt es Plattformen, die Non-Profits cloud-basierte Services wie CRM-Systeme, Spendenformulare, Spendenaktions-Tools, Zahlungsdienste etc. bieten. Dazu gehört zum Beispiel die FundraisingBox.

 

Freiwilligenmanagement und Arbeitskräfte

Hier werden Non-Profits mit Freiwilligen oder Arbeitsuchenden vernetzt. Die Organisationen können entweder Freiwillige für ihre Aktionen und Projekte rekrutieren, oder Jobinserate aufgeben, die ganz gezielt Menschen ansprechen, die sich für die Branche interessieren.

Beispiele für solche Plattformen sind VolunteerMatch, Idealist, goodjobs.de oder Jobbörsen von Fundraising- und NPO-Verbänden.

 

Pro-Bono-Plattformen

Diese Art von Plattformen vernetzen Non-Profit-Organisationen mit Dienstleistern, die Pro-Bono-Leistungen anbieten. Es können konkrete Gesuche für Projekte und Vorhaben aufgegeben werden, oder aber die Angebote nach Passendem durchsucht werden.

Als Beispiel ist hier vor allem Consulting4Good zu nennen.

 

(Weiter-)Bildung

Solche Plattformen bieten Bildungs-Möglichkeiten an, zum Beispiel Online-Kurse, Workshops, Webinare und Ähnliches. Außerdem können NPOs selbst Bildungsinhalte erstellen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen, zum Beispiel um Awareness für ein Thema aufzubauen.

Beispiele für solche Plattformen sind u. a. Coursera, Alison.com und Khan Academy.

 

Plattformen vernetzen Menschen auf der ganzen Welt - für Zusammenarbeit, Austausch und Kommunikation

Plattformen für Petitionen

Manche Plattformen haben sich auf die Durchführung von Petitionen spezialisiert. Dort können Organisationen, Initiativen oder auch Einzelpersonen Petitionen erstellen und Unterstützung für ein bestimmtes Thema sammeln. 

Zu den bekanntesten Petitions-Plattformen zählen Change.org und Care2.

 

Weiters können natürlich auch Plattformen, die nicht speziell für NPOs entwickelt wurden, bei der Arbeit für den guten Zweck nützlich sein. 

 

Video-Plattformen

Sie bieten die Möglichkeit, Informationen in Form von Videos einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und damit Geschichten zu erzählen und Bewusstsein zu schaffen. Zu ihnen gehören auch Streaming-Plattformen, die einen interaktiven Fokus und engagierte Communities haben.

Zu den größten Video-Plattformen zählen Youtube und Twitch.

 

Kommunikation

Soziale Medien bieten riesige Communities – ideal, um seine Botschaften zu verbreiten. Durch sie bekommen NPOs große Reichweite, wodurch sich ihre Bekanntheit erhöht und auch Spenden gesammelt werden können. Sie bieten die Möglichkeit, sich mit bestehenden Unterstützenden zu vernetzen und sie unkompliziert und kostenlos zu informieren, ebenso wie neue Unterstützende zu akquirieren. 

Neben den bekannten Social Media Plattformen gehören auch Apps wie Whatsapp hier dazu.

 

Zusammenarbeit

Sie unterstützen auch Non-Profits bei der Zusammenarbeit, zum Beispiel in Form von Projektmanagement, Video- und Chat-Kommunikation oder Dokumenten-Verwaltung. Da solche Plattformen cloud-basiert sind, können sie NPO-Mitarbeitende ortsunabhängig vernetzen und organisieren.

Viele dieser Services sind kostenpflichtig, haben aber eigene, kostengünstige Tarife für Non-Profit-Organisationen. Bekannte Arbeits-Plattformen sind z. B. Asana, Trello, Slack, Zoom, GSuite, Onedrive, etc.

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Online-Umfragen

Mit diesem Service können NPOs sehr einfach Umfragen erstellen und sie z. B. mit Mitgliedern, Spender*innen oder Mitarbeiter*innen teilen. Die Software ermöglicht die einfache Erstellung, Aussendung und Beantwortung der Umfragen.

Bekannte Beispiele sind SurveyMonkey und Doodle. 

 

Freelancer-Plattformen

Dabei handelt es sich um Online-Marktplätze, an denen Freelancer ihre Dienste anbieten. NPOs können dort Angebote vergleichen und passende Anbieter*innen finden. 

Sehr bekannt ist z. B. Fiverr. 

 

Bewertungs-Plattformen

Auf diesen Plattformen können diverse Dienstleistungen, Software, Produkte und sogar Arbeitgeber bewertet werden. Sie können dabei helfen, sich einen ersten Überblick zu verschaffen und sich ein Urteil über Angebote zu machen. Durch Bewertungen können Erfahrungen geteilt werden. 

Große Bewertungs-Plattformen sind z. B. TrustPilot, Capterra oder auch Kununu. 

 

Vorteile und Risiken von Plattformen für NPOs

Da wir schon lange mit Online-Plattformen zu tun haben, kennt man bereits viele der Vorteile: Sie erweitern die Reichweite, helfen beim Spendensammeln, ermöglichen effiziente Kommunikation, vereinfachen die Zusammenarbeit und helfen, Unterstützende zu finden. Über sie können Zielgruppen erschlossen werden, die man sonst nicht erreichen würde. Durch Plattformen können Non-Profits sich weitgehend digitalisieren, womit auch die Anforderungen nachkommender Generationen an Arbeit (Remote Work, Homeoffice, Modernität) bedient werden. Außerdem sind sie nützlich, wenn eine NPO in mehreren Ländern oder sogar weltweit agiert.

Doch es gibt auch ein paar Risiken, die mit der Nutzung von Plattformen einhergehen: So könnten Datenschutz- und Sicherheits-Fragen aufkommen und zusätzliche Kosten für die Nutzung von Plattformen entstehen. Auch die Verbindlichkeit von persönlichen Absprachen könnte auf Online-Plattformen fehlen.  

 

Plattformen als Chance

Die Vielzahl unterschiedlicher Plattformen bietet Chancen, effizienter zu arbeiten und einen größeren Wirkungskreis zu erzielen. Sie sind eine einfache Möglichkeit, NPOs zu digitalisieren und Menschen zusammenzubringen. Natürlich sollte man dabei aber auch die Risiken im Auge behalten, die vor allem aus Sicherheits- und Datenschutz-Themen bestehen. 

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