Automatisch Spenden via Blockchain: Innovatives Konzept einer internationalen Stiftung
Stell Dir vor, jede digitale Geldtransaktion wäre eine Gelegenheit, Gutes zu tun. Nicht durch aktives Spenden, sondern ganz automatisch im Hintergrund. Genau das ist die Vision hinter der AB Charity Foundation – einer neuen, international tätigen gemeinnützigen Stiftung, die auf Blockchain-Technologie setzt. Aber was heißt das eigentlich genau? Und was bedeutet es für Fundraiser*innen, die bisher mit klassischen Spendenkampagnen arbeiten?
Blockchain für Einsteiger: Was steckt dahinter?
Die Blockchain ist vereinfacht gesagt ein digitales Kassenbuch. In diesem Buch werden alle Transaktionen, also z. B. Geldüberweisungen oder Vertragsabschlüsse, öffentlich und dauerhaft gespeichert. Dieses System ist dezentral organisiert: Nicht ein einzelner Server oder eine Bank kontrolliert die Informationen, sondern tausende von Rechnern weltweit.
Das Besondere daran: Es kann nichts nachträglich verändert oder manipuliert werden. Das schafft Vertrauen – ganz ohne Mittelsmann. Fragen wie: Wer hat wie viel gespendet, ist das Geld angekommen und wie wird es verwendet werden obsolet. Auf einer Blockchain sind diese Informationen technikbedingt jederzeit nachvollziehbar.
Was ist ein Smart Contract?
Ein sogenannter „Smart Contract“ ist ein digitaler Vertrag, der sich selbst ausführt. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach: Ein Smart Contract funktioniert nach dem Wenn-Dann-Prinzip. Zum Beispiel: „Wenn eine Spende eingeht, verteile 80 Prozent an Projekt A und 20 Prozent an den Notfallfonds.“ Solche Abläufe lassen sich automatisieren – und genau das macht die AB Charity Foundation.
Die Stiftung nutzt Smart Contracts, um Spenden automatisch zu sammeln und zu verteilen. Sobald eine bestimmte digitale Transaktion stattfindet, wird ein Teil davon automatisch für gemeinnützige Zwecke abgezwackt. Niemand muss aktiv werden, nichts muss beantragt oder geprüft werden. Es passiert automatisch – und transparent.
Das Prinzip „Mit jeder Bewegung Gutes tun“
Ein Beispiel: Angenommen, jemand kauft ein digitales Kunstwerk (NFT) über die Blockchain. Diese Transaktion verursacht sogenannte „Gas Fees“ – eine Art Gebühr für die Rechenleistung, die für die Transaktion gebraucht wird. Die AB Charity Foundation nutzt einen Teil dieser Gebühren – 15 bis 30 Prozent – für ihren Spendenfonds. So entsteht eine neue Form der Mikrospende: Käufer*innen spenden, ohne es bewusst zu tun. Und das bei jeder Transaktion.

Man kann sich das gut anhand eines alltäglicheren Beispiels vorstellen: Angenommen, eine Bank erhebt bei jeder Überweisung eine Transaktionsgebühr von einem Euro. Was wäre, wenn diese Bank sagen würde: „Wir behalten 70 Cent für die Abwicklung ein, aber 30 Cent davon fließen automatisch in einen Spendentopf für gute Zwecke.“ Die Kund*innen tun nichts weiter – und helfen trotzdem. Genau dieses Prinzip überträgt die AB Charity Foundation in die Welt der Blockchain.
Das gesammelte Geld landet in einem Wohltätigkeitsfonds, der von der Stiftung verwaltet wird. Die Entscheidung, welche Projekte unterstützt werden, trifft ein hochkarätig besetzter Vorstand, dem unter anderem ehemalige europäische Regierungschefs angehören: Lawrence Gonzi (ehem. Premierminister von Malta), Péter Medgyessy (ehem. Premierminister von Ungarn), Danilo Türk (ehem. Präsident von Slowenien) und Petar Stoyanov (ehem. Präsident von Bulgarien).
Neue Wege für Fundraising
Für Fundraising-Teams bedeutet dieses Modell einen Paradigmenwechsel. Bisher basiert Fundraising darauf, dass Menschen bewusst angesprochen werden: per Mailing, Newsletter oder bei Events. In der Blockchain-Welt könnten Spenden dagegen „unsichtbar“ und im Hintergrund fließen. Das heißt nicht, dass klassische Methoden verschwinden – aber sie könnten durch neue Möglichkeiten ergänzt werden.
Besonders spannend ist diese Idee für internationale Kampagnen, bei denen Währungen, Transfersicherheit und Vertrauensfragen oft eine Hürde darstellen. Auf einer Blockchain ist jede Transaktion weltweit einsehbar. Es gibt keine Wartezeiten, keine Bankgebühren, keine Unsicherheiten – nur einen digitalen Eintrag, der beweist: Das Geld ist da, es wurde verteilt, und jeder kann es sehen.
Ein Blick nach vorn
Noch steckt diese Entwicklung in den Kinderschuhen. Aber sie zeigt: Technologie kann helfen, Vertrauen zu schaffen und Prozesse zu vereinfachen – gerade im gemeinnützigen Bereich. Für Fundraiser*innen bedeutet das vor allem eines: neugierig bleiben. Denn wer diese neuen Möglichkeiten versteht und frühzeitig ausprobiert, kann morgen von ganz neuen Spendenquellen profitieren.
Vielleicht utopisch, aber eine schöne Vorstellung: Eine Zukunft, in der zu Spenden kein eigener, bewusster Akt mehr sein muss, sondern ein selbstverständlicher Teil jeder digitalen Transaktion, ähnlich wie heute ein Teil der Umsatzsteuer automatisch in die Infrastruktur fließt.
Mehr Informationen: AB Charity Foundation