Fliegende Schwalbe

Wie gezielte Kommunikation in Krisen Menschen dazu inspirieren kann, Großes zu leisten

Martin Aschauer und Lisa Sans von Tierschutz Austria über ihre Erfahrung wie eine beispiellose Rettungsaktion tausende Freiwillige mobilisierte, in wenigen Tagen sechsstellige Spenden sammelte  und die größte Freiwilligenbewegung tierfreundlicher Menschen Österreichs schuf.

 

Ein Sturm mit fatalen Folgen: Tausende Schwalben wurden auf ihrem Flug Richtung Süden überrascht. Geschwächt, ohne Nahrung und dem Tod geweiht – bis eine digitale Welle der Hilfsbereitschaft ins Rollen kam. Wenige Tage zuvor herrschten in Österreich über 30 Grad, bevor Regen, Kälte und Fluten kamen und zum größten Schwalbensterben seit den 70er Jahren führte. Die Schwalben positionierte Tierschutz Austria zum Symboltier für die Folgen des Klimawandels. Dank Social Media, Messengerdiensten und Newslettern kam es zu einem beispiellosen Einsatz von Freiwilligen. Innerhalb von vier Tagen konnten 7.000 Schwalben versorgt werden. Ihre Pflege erforderte eine Rundumbetreuung – alle zwei Stunden, auch nachts, mussten sie gefüttert werden. Diese Aktion sollte über eine einmalige Rettung hinausgehen – sie führte zur größten Freiwilligenbewegung für den Tierschutz in Österreich.

 

Krisenmanagement in Echtzeit

Die Katastrophe fiel auf ein Wochenende – eine Herausforderung für viele Organisationen, die oft erst zu Wochenbeginn reagieren. Doch unser Team handelte sofort. Innerhalb weniger Stunden wurden Ressourcen gebündelt und eine koordinierte Rettungsaktion gestartet. Erste Facebook-Aufrufe erreichten eine organische Reichweite von 500.000 Nutzern. Messenger-Dienste, Social Media und Newsletter entfachten eine Welle der Hilfsbereitschaft – in Form von Geldspenden und einer immensen Zahl an Freiwilligen.

„Ohne die digitale Vernetzung hätten wir niemals so schnell so viele Menschen mobilisieren können“, sagt Martin Aschauer. „Klassische Pressearbeit unterstützte und sorgte für eine Katalysatorwirkung.“

 

Digitale Mobilisierung – Freiwillige im Eiltempo vernetzt

Innerhalb kürzester Zeit schlossen sich 1.500 Freiwillige zusammen, organisierten sich über WhatsApp-Gruppen und bildeten das „Team Tierschutz“. Die Koordination erfolgte fast ausschließlich über digitale Plattformen – ein entscheidender Erfolgsfaktor. Während traditionelle Organisationen oft auf umständliche Strukturen angewiesen sind, ermöglichte Social Media eine blitzschnelle und flexible Reaktion. Die Initiative ging über die akute Krise hinaus: Viele Freiwillige engagieren sich weiterhin – aus der Rettungsaktion wurde eine Bewegung.

 

Spendenrekorde durch digitale Reichweite

Neben der Mobilisierung von Helferinnen und Helfern spielte Social Media auch eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der Rettungsaktion. Innerhalb einer Woche wurde erstmals ein sechsstelliger Digitalumsatz erzielt – über 30.000 Euro kamen ausschließlich über Social-Media-Plattformen zusammen. Besonders bemerkenswert: Jede zweite digitale Spende wurde über PayPal abgewickelt. Dies zeigt, wie effektiv digitales Fundraising in Krisenzeiten sein kann. Spender*innen wurden in Echtzeit informiert, Updates und Erfolge der Rettung transparent kommuniziert – ein Schlüsselfaktor für die hohe Spendenbereitschaft.

 

Koordinierte Rettung: Logistik und Versorgung

Dank digitaler Vernetzung konnten in Rekordzeit hunderte Menschen eingebunden werden. Allein über WhatsApp wurden Rettungseinsätze während des Hochwassers koordiniert. Innerhalb weniger Tage wurden 7.000 geschwächte Schwalben im Tierschutzhaus in Vösendorf aufgenommen, wo sie versorgt, gestärkt und auf ihre Weiterreise vorbereitet wurden. 1.500 Freiwillige waren direkt an diesen Rettungsaktionen beteiligt.

 

Die Macher*innen hinter den Kulissen

Hinter dem Erfolg standen zwei Menschen, die die Dynamik der digitalen Vernetzung verstanden und gezielt einsetzten: Lisa Sans und Martin Aschauer. Sie entwickelten Strategien in Echtzeit und verstärkten die Reichweite durch kluge Kombinationen digitaler und klassischer Kommunikationskanäle.

„Unsere größte Herausforderung war, den Menschen eine klare Botschaft zu vermitteln und sie zu einer konkreten Handlung zu bewegen“, sagt Lisa Sans.

 

Fazit: Die größte Freiwilligenbewegung für den Tierschutz in Österreich

Die Schwalbenrettung beweist, wie enorm das Potenzial digitaler Plattformen für schnelle, effiziente Hilfe ist. Die Kombination aus viralem Social-Media-Engagement, digitaler Spendenakquise und Vernetzung von Freiwilligen hat tausenden Tieren das Leben gerettet. Doch das wahre Vermächtnis dieser Aktion ist die Bewegung, die daraus entstand. Das „Team Tierschutz“ setzt sich weiterhin für bedrohte Wildtiere ein – ein Modell, das nicht nur im Tierschutz, sondern in allen Bereichen der humanitären Hilfe zukunftsweisend sein kann.

 

Erfolgsgeheimnis

Hinter diesem Erfolg stehen erfahrene Kommunikationsexpert*innen mit der Fähigkeit, Kanäle nahtlos zu integrieren, zu stärken und digitale Kommunikationswege effizient zu managen. Dank Social Media, Messengerdiensten und Newslettern wurde eine Welle der Hilfsbereitschaft entfacht – sowohl durch Spenden als auch durch freiwilliges Engagement. So wurde aus einer Katastrophe ein Leuchtturmprojekt der Hilfe – eine Hilfe, die weitergeht.

Lisa Sans (40) arbeitet seit 3 Jahren bei Tierschutz Austria und verantwortet das Marketing

Martin Aschauer (46) leitet die Kommunikation von Tierschutz Austria und greift dabei auf einen Erfahrungsschatz von 20 Jahren in NGOs zurück

Martin Aschauer und Lisa Sans
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