Spenden in Österreich: Stabilität trotz Krise

Trotz anhaltender wirtschaftlicher Belastungen bleibt das Spendenverhalten in Österreich bemerkenswert stabil. Der aktuelle Spendenbericht 2024 des Fundraising Verbands Austria liefert aufschlussreiche Zahlen und Trends für alle, die in Österreich Fundraising betreiben – von großen NGOs in Österreich bis hin zu kleinen gemeinnützigen Initiativen.

Insgesamt spendeten die Österreicher*innen im Jahr 2023 1,075 Milliarden Euro für gute Zwecke. Damit wurde zum dritten Mal in Folge die Milliardenmarke überschritten. Die Spenden Statistik Österreich zeigt außerdem: Rund 72 % der Bevölkerung ab 16 Jahren haben sich beteiligt. Pro Kopf entspricht das einer Spende von 118 €, wobei die durchschnittliche Spende sogar bei 138 € liegt – ein historischer Höchstwert. Auch bei der steuerlichen Absetzbarkeit zeigt sich das Potenzial: Über 1,1 Millionen Personen nutzten diese Möglichkeit mit einem Schnitt von 255 € pro spendender Person.

 

Spendenentwicklung in Österreich

Ein Blick auf die langfristige Entwicklung zeigt: Seit 2018 ist das Spendenaufkommen in Österreich um über 50 % gestiegen – von 685 Millionen auf über eine Milliarde Euro. Zwar ist 2023 ein leichter Rückgang um 2,3 % zu verzeichnen, doch das Niveau bleibt hoch. Für 2024 wird mit einem weiteren moderaten Rückgang auf 1,03 Milliarden Euro gerechnet – kein Grund zur Sorge, sondern eine Rückkehr zur Normalität nach pandemie- und krisenbedingten Ausnahmesituationen.

Für NGOs in Österreich bedeutet das: Die Spendenbereitschaft bleibt stabil, aber das Umfeld wird kompetitiver. Organisationen müssen ihr Fundraising in Österreich strategisch und datenbasiert gestalten.

 

Wie und warum Menschen spenden

Die beliebtesten Spendenkanäle in Österreich bleiben klassisch: 

  • Erlagschein (25 %) und 
  • direkte Spenden an Obdachlose (24 %) führen die Liste an, gefolgt von
  • Haussammlungen (19 %) und 
  • Straßenspenden (15 %). 

Gleichzeitig gewinnt das Online-Spenden an Bedeutung – vor allem bei den unter 30-Jährigen. Hier können gemeinnützige Organisationen in Österreich mit zielgruppenspezifischen Angeboten punkten.

Die wichtigsten Spendenmotive sind Vertrauen und Transparenz: 59 % der Spender*innen geben an, dass sie wissen möchten, wofür eine Organisation steht. Genauso viele nennen persönliche Sympathie als entscheidenden Faktor. Bewegende Schicksale und die Gewissheit, dass Spenden wirklich ankommen, spielen ebenfalls eine große Rolle.

Spendenmotive in Österreich

Warum manche Menschen nicht spenden

Die Spenden Statistik Österreich 2024 zeigt aber auch die Schattenseite: Viele Menschen sehen sich aktuell nicht in der Lage zu spenden. Hauptgründe sind: 

  • Finanzielle Belastung (66 %), 
  • Genereller Spardruck (62 %) und 
  • Das Gefühl, durch Steuern bereits genug zur Gesellschaft beizutragen (54 %). 

Hinzu kommt ein wachsendes Unbehagen gegenüber zu aufdringlichen Spendenkampagnen.

Für das Fundraising in Österreich ist das ein klarer Auftrag: weniger Druck, mehr Aufklärung – und ein konsequenter Fokus auf Wirkungskommunikation und Vertrauen.

 

Spendenzwecke in Österreich: Wer profitiert besonders?

Im Ranking der beliebtesten Spendenzwecke in Österreich liegt der Bereich Soziales & Gesundheit mit 29 % an der Spitze. Es folgen internationale Hilfe (25 %), Forschung und Wissenschaft (15 %) sowie Umwelt- und Tierschutz (11 %). Letztere Kategorie verzeichnet mit einem Plus von drei Prozentpunkten den größten Zuwachs – ein Trend, den besonders jüngere Zielgruppen treiben.

Kinderprojekte, Bildung und Kultur spielen mit 3–8 % ebenfalls eine Rolle, aber auf niedrigerem Niveau. 

 

Testament spenden: Das stille Potenzial

Ein spannendes Feld ist das gemeinnützige Vererben. 2023 wurden rund 110 Millionen Euro über Testamentsspenden vergeben – das sind etwa 10 % des gesamten Spendenaufkommens. In Umfragen zeigten sich 18 % der über 40-Jährigen offen für die Idee, ihr gesamtes Erbe gemeinnützig zu hinterlassen. 23 % können sich zumindest ein Vermächtnis vorstellen.

Für NGOs in Österreich eröffnet sich hier ein langfristiges Fundraisingfeld. Mit sensibler, informativer Kommunikation über gemeinnütziges Vererben können Organisationen Vertrauen schaffen, ohne Druck auszuüben.

 

Großspenden in Österreich: Noch ein blinder Fleck?

Obwohl Spenden über 1.000 € nur etwa 2 % aller Transaktionen ausmachen, haben sie enorme Hebelwirkung. 2023 wurden mehrere Großspenden über eine Million Euro registriert – etwa 10,3 Millionen Euro an das Salzburg Global Seminar. Der Großteil stammt von Unternehmen (60 %), während der Beitrag von Stiftungen nach wie vor gering ist.

Hier zeigt sich ein Entwicklungspotenzial für das Großspenden-Fundraising in Österreich. Professionelle Spender*innen-Kommunikation, Relationship-Building und passende Anlässe zur Beteiligung sind zentrale Hebel, um künftig noch mehr bewirken zu können.

Spenden nach Bundesland Österreich

Fundraising in Österreich braucht Mut, Haltung und Strategie

Der Spendenbericht 2024 beweist: Österreich bleibt ein spendenfreudiges Land – doch die Spielregeln ändern sich. Wer heute als NGO in Österreich erfolgreich Spenden generieren will, muss Menschen nicht nur emotional erreichen, sondern auch rational überzeugen. Vertrauen, Relevanz und Diversifikation der Kanäle sind dabei die wichtigsten Bausteine.

 

Quelle: Fundraising Verband Austria – Spendenbericht 2024 (PDF)

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