Titelseite des Reports Bilanz des Helfens 2024

Deutscher Spendenrat: “Bilanz des Helfens 2024” zeigt Stabilität und Trends

Die „Bilanz des Helfens 2024“ des Deutschen Spendenrats zeigt: Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt das Spendenverhalten der Deutschen relativ stabil. Die Spendeneinnahmen stiegen 2024 um 2 % auf insgesamt 5,1 Milliarden Euro. Doch während einige Altersgruppen und Spendenzwecke wuchsen, gab es auch Herausforderungen, insbesondere bei der Mobilisierung neuer Spender*innen.

 

Steigende Gesamteinnahmen trotz finanzieller Unsicherheit

Mit 5,1 Milliarden Euro an Spendeneinnahmen zeigt der Report, dass Spenden weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Zivilgesellschaft sind. Die durchschnittliche Spende lag bei 43 Euro, knapp 3 Euro mehr als im Vorjahr. Besonders der Dezember blieb ein zentraler Spendenmonat und machte 20 % der jährlichen Gesamtsumme aus.

Trotz dieser positiven Entwicklung ist die Spender*innen-Reichweite leicht zurückgegangen: 16,7 Millionen Menschen spendeten 2024, was einem Rückgang von 300.000 Personen entspricht. Die größte Herausforderung bleibt daher die Mobilisierung neuer Spender*innen.

Demografischer Wandel: Wer spendet am meisten?

Die Generation 60+ bleibt der größte Unterstützer von Spendenorganisationen und trägt mit 60 % den größten Anteil am Spendenaufkommen. Innerhalb dieser Altersgruppe ist jedoch ein Trend zu beobachten: Während Spenden von Personen über 70 Jahren um 4 % stiegen, sanken die Spenden von 60- bis 69-Jährigen um 7 %.

Interessanterweise verzeichnete die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen den stärksten Zuwachs (+27 %), was auf ein steigendes Spendenbewusstsein in jüngeren Generationen hindeutet. Es zeigt auch, dass die Generation Y nun in Lebenssituationen eintritt, in denen sich die finanzielle Lage stabilisiert und somit mehr Geld für gemeinnützige Zwecke bereitsteht. Sehr häufig ist dieses Alter auch die Zeit der Familiengründung, wodurch persönliche Werte sich neu definieren und das Bewusstsein für gesellschaftliche Probleme größer wird. Es kann also eine gute Strategie für NGOs sein, Kampagnen für diese Zielgruppe durchzuführen.

Spendenzwecke: Not- und Katastrophenhilfe rückläufig, soziale Zwecke im Aufwind

Die Spenden für akute Not- und Katastrophenhilfe sind weiterhin rückläufig. Mit 725 Millionen Euro liegen sie jedoch noch über dem Niveau von 2019. Gleichzeitig sind Spenden für langfristige soziale Zwecke, wie Bildung, Kultur und soziale Projekte, gestiegen.

Besonders deutlich ist der Rückgang bei Spenden für Geflüchtete. Nach einem Höhepunkt während der Ukraine-Krise sind diese um 9 % gesunken. Dagegen stiegen Spenden für religiöse Zwecke um 138 Millionen Euro – ein bemerkenswerter Anstieg nach Jahren des Rückgangs.

Regionale Unterschiede und langfristige Entwicklungen

Die Analyse zeigt auch Unterschiede zwischen den Regionen. Während die Spendeneinnahmen in Bayern und Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu 2019 gestiegen sind, blieben sie in den neuen Bundesländern inklusive Berlin nahezu konstant.

Langfristig betrachtet haben sich die Spenden nach der COVID-19-Pandemie stabilisiert. Nach den außergewöhnlich hohen Spendensummen während Krisenjahren kehrt das Spendenverhalten nun zu einem langfristigen Durchschnitt zurück.

 

Spendenbarrieren als Chance begreifen

Während es Gründe für das Nicht-Spenden gibt, an denen NGOs kaum etwas ändern können (z. B. zu wenig finanzielle Möglichkeiten), zeigt der Report auch Bereiche auf, in denen sich Chancen ergeben. Top-Grund für das Nicht-Spenden sind Zweifel an der Effektivität und Transparenz von Organisationen – hier können Organisationen durch aktive Verbesserung der Kommunikation und Fokus auf Transparenz und Erfolge umstimmend wirken. Auch der fehlende Bezug zu den Spendenzwecken kann aktiv angegangen werden, z. B. mit innovativen Storytelling-Kampagnen. 

Herausforderungen und Chancen für NGOs

Die Zahlen der „Bilanz des Helfens 2024“ zeigen, dass Spenden in Deutschland weiterhin eine tragende Rolle spielen. Die Stabilität der Spendeneinnahmen ist ein positives Zeichen, doch der Rückgang der Spender*innen-Anzahl bleibt eine Herausforderung. Es wird also auch 2025 von zentraler Bedeutung sein, neue Spendende anzusprechen und gezielt jüngere Zielgruppen zu erschließen. Insbesondere die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen zeigt großes Potenzial für zukünftige Kampagnen.

Durch gezielte Ansprache, transparente Kommunikation und innovative Fundraising-Strategien können gemeinnützige Organisationen diesen Herausforderungen begegnen und die langfristige Spendenbereitschaft in Deutschland sichern.

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