Neuspendergewinnung: So geht's!
Themen wie Neuspendergewinnung und Spenderbindung sind absolute Dauerbrenner in Organisationen. Wir wollen Dir ein paar kreative Ideen zeigen, wie Du Neuspender*innen gewinnen kannst – von YouTube über Influencer Marketing zum Podcast.
Spenden ist ein sehr emotionales Thema. Man spendet hauptsächlich fürs gute Gefühl und so möchte man auch Projekte und Non-Profits unterstützen, die sich für Themen einsetzen, die einem am Herzen liegen. Außerdem ist Vertrauen ein wichtiges Thema: Kommt meine Spende auch an? Deswegen wählen wohl viele Menschen eine Organisation, die sie bereits kennen oder mit der sie schon einmal positiv in Kontakt getreten sind.
Kreative Wege Neuspender*innen zu gewinnen
Aber wie kommt man in Berührung mit potentiellen Spender*innen? Wie schafft man es, auch vor der Spende, positiv in Kontakt mit potentiellen Spender*innen zu gelangen? Und wie hebt man sich von anderen Organisationen ab? Im Folgenden möchten wir Dir ganz neue Ideen und Möglichkeiten zeigen, neue Menschen für Deine Organisation zu begeistern.
Website: Content-Strategie
Es ist natürlich eine Möglichkeit, sich mit Ads für Suchanfragen gut bei Suchmaschinen zu platzieren. Allerdings ist das für Spendenbegriffe teils sehr kostspielig. Wir zeigen Dir alternative und kostenfreie Lösungen, wie Du User*innen auf Deine Website bekommst.
Service Content
Mit SEO-starkem Service Content kannst Du neue Menschen auf Deine Website bringen. Du kannst hierfür einen eigenen Bereich auf Deiner Webseite kreieren und aus diesem Content auch Posts für Social Media erstellen.
Überlege Dir: Mit welchen Tipps könntest Du Interessent*innen begeistern? Auf jeden Fall solltest Du nur Tipps zu Themen geben, die in der Expertise Deiner Organisation liegen. So bekommst Du Menschen auf Deine Website, die vorrangig gar nicht daran gedacht haben, eine Spende zu tätigen. Wichtig ist es, nun eine User-Journey aufzubauen: Wie bringst Du diese User*innen dazu, dich zu unterstützen? Du kannst zum einen direkt passende Projekte Deiner Organisation verlinken und zeigen, wie Deine NGO angesprochene Probleme löst. Oder Du bindest Deine Interessent*innen erst einmal noch weiter an Deine Organisation, mit weiterem spannenden Service-Content, einem Aufruf zur Newsletter-Anmeldung für weitere Tipps oder auf Social Media zu folgen.
Auch wenn über Service Content nicht direkt Spenden hereinkommen, so hast Du auf jeden Fall Interessent*innen gewonnen, die Deine Organisation schon einmal positiv kennenlernen durften und sie bei der nächsten Spende im Kopf haben. So schaffst Du positive Aufmerksamkeit für Deine Organisation und auch für Deine Marke.
Basis Content
Ähnlich funktioniert das auch mit SEO-starkem Basis Content. Dieser kann der Startpunkt einer starken Keyword-Strategie sein.
Deine Organisation beschäftigt sich zum Beispiel mit dem Thema Umwelt. Welche Fragen beschäftigen Menschen rund um dieses Thema? Was wird über Suchmaschinen gesucht? Beantworte diese Fragen auf Deiner Webseite. Recherchiere für Deinen Artikel Haupt- und Nebenkeywords. So kannst Du über die organische Suche neue User*innen auf Deine Website bringen. Erkläre dann auch direkt, wie Deine NGO diese Probleme lösen möchte. Das kannst Du zum einen direkt im Artikel oder mit Verlinkungen auf weitere Seiten. So kannst Du eine User-Journey aufbauen, die neue User*innen davon überzeugt, für Deine Organisation spenden zu wollen.
Social Media anders nutzen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten neben den klassischen Social Media Kanälen bei Instagram, Facebook, YouTube, TikTok, etc. Social Media dazu zu nutzen, neue Spender*innen zu gewinnen. Wir wollen Dir hier vier davon vorstellen.
Content Strategie
Wenn Du die Content-Strategie für Deine Social Media Kanäle aufsetzt, überlege Dir folgendes:
- Welchen Mehrwert sollen Deine Follower*innen haben, wenn Sie Deiner Organisation folgen?
- Warum sollen User*innen dem Kanal Deiner Organisation folgen?
Viele Follower gewinnst Du als Organisation erst einmal aufgrund Deiner Bekanntheit. Ganz neue Follower, die Deine Organisation noch gar nicht kennen, kannst Du auch mit spannenden und originellen Posts gewinnen. Hierfür ist die Auswahl des Themas ganz entscheiden: Mach die Mission Deiner Organisation, Umwelt, Kinder, Tiere, etc. zum Hauptthema Deines Kanals und nicht Deine Organisation selbst. Erstelle Posts und Stories zu ganz allgemeinen oder auch aktuellen Themen, wie: Was ist eigentlich der Klimawandel? Welche Tiere sind vom Aussterben bedroht? Was sind Kinderrechte?
So gewinnst Du Follower, die in erster Linie Antworten oder bestimmte Themen suchen. Hier lassen sich super Posts beimischen, die zeigen, wie Deine Organisation diese Probleme lösen möchte. So kannst Du zum einen neue Follower gewinnen und sie gleichzeitig von Deiner Mission begeistern und im nächsten Schritt zu Neuspender*innen machen.
YouTube als Wissensplattform
Viele Organisationen nutzen YouTube, bespielen den Kanal aber nicht aktiv. Damit verschenkt man leider sehr viel Potential, das YouTube zweifellos hat. Denn YouTube wird von vielen als Suchmaschine verwendet. Wie kannst Du diese Tatsache für Dich nutzen? Ganz einfach, indem Du Erklärvideos zu Themen mit großem Suchvolumen kreierst. Ähnlich wie bei anderen Social Media Kanälen kannst Du so mit interessanten Themen einen Mehrwert für User*innen erzeugen und so deren Interesse wecken. Themen mit großem Suchvolumen, kannst Du mit Programmen wie Hypersuggest recherchieren. Tipp: Diese Videos kannst Du auch für Deine Website oder in Kurzform bzw. in mehreren Snippets auch für Social Media verwenden.
YouTube Werbung
Eine weitere Möglichkeit YouTube zu nutzen: Schalte Werbung bei YouTube. Du kennst sicherlich auch diese Spots kurz bevor ein Video abgespielt wird. Hier könnte Deine Werbung laufen. 😉
Influencer Marketing
Um Deine Reichweite zu erhöhen und neue Menschen zu erreichen, kannst Du Influencer Marketing betreiben. Du kannst hierfür beispielsweise Agenturen einbinden, die die passenden Influencer für Dich aussuchen und das Management übernehmen oder Du begibst Dich ganz einfach selbst auf die Suche nach Influencern.
Wichtig ist Folgendes:
- Influencer sollten zu Deiner Organisation passen.
- Setze Projekte um, die zu Deinen Influencern passen.
- Lass Influencern in der Gestaltung und Ausführung Deiner Kampagne oder Deines Projektes möglichst viele Freiheiten. Am besten lässt Du sie die Ideen selbst entwickeln und besprichst dann den Fit mit Deiner Organisation. Der Hintergrund ist folgender: Die Influencer kennen ihre Community selbst am besten und wissen, was bei ihnen gut ankommt.
Tipp: Setze doch mit Influencern Streaming-Events um. Sei das ein Gaming Event mit bekannten Gamern oder Du lässt eine Person aus Deiner Organisation von einem Influencer in einem Livestream interviewen.
Podcast
Du fragst Dich jetzt wahrscheinlich: Gibt es nicht schon zu viele Podcasts? Lohnt es sich noch auf den Podcast-Markt zu gehen? Die Antwort ist JA! Die Podcast-Branche befindet sich derzeit in der Professionalisierungsphase. Das heißt, wenn Du Dich entscheidest, einen Podcast zu machen, dann musst Du es gut machen. Es gibt hierfür ein paar wichtige Dinge zu beachten.
Zum einen muss man sich bewusst sein: Ein Podcast ist viel Arbeit, ABER es braucht kein Studio mehr, um einen Podcast aufzunehmen. Das geht inzwischen sehr gut sogar von zu Hause. Viele gute Programme – vor allem Dank KI – unterstützen Dich perfekt bei der Erstellung und Bearbeitung von Audio. Allerdings solltest Du Dir für die Erstellung des Konzeptes genug Zeit lassen: Welchen Mehrwert sollen Deine Zuhörer*innen haben? Warum sollen sie Deinen Podcast hören?
Hier ist es wichtig folgende Dinge zu beachten:
- Schaffe einen Mehrwert: Mache Dein Organisation nicht zum Hauptthema Deines Podcasts, sondern entscheide Dich für ein informatives allgemeines oder auch spezielles Thema, zu dem Deine Organisation Informationen, Tipps, Einblicke, etc. geben kann.
- Bleibe bei einem Thema: Dein Podcast sollte ein einziges Thema haben und nicht zu viele verschiedene Themen abdecken. Die meisten Hörer*innen interessieren sich für ein Thema und hören deswegen einen bestimmten Podcast. Wenn Du dann zu viele Themen durcheinander mischst, kann es passieren, dass Du für Deine Hörer*innen nicht mehr relevant bist.
- Begeistere Deine Hörer*innen direkt mit mehreren Folgen: Lasse Deine Hörer*innen komplett in Deinen Podcast abtauchen. Und wie geht das am Besten? Wenn man mehrere Folgen direkt “bingen” kann – wie man so schön sagt. Erstelle also mindestens sechs Podcast Folgen und stelle drei bis vier davon schon direkt online. So können Deine Hörer*innen direkt mehrere Folgen hören und sich von Deinem Podcast überzeugen lassen.
Werbung in Podcasts
Besonders effizient ist es, Werbung in Podcasts zu schalten. Hierfür wendest Du Dich an zuständige Agenturen, die dann Kontakt mit passenden Podcast Hosts aufnehmen. Am besten ist es, wenn Du Dich dafür entscheidest, den Host die Werbung einsprechen zu lassen, denn das hat nachweislich die höchste Akzeptanz bei Hörer*innen. Du kannst für Deine Werbung aber auch eine*n Sprecher*in engagieren. Welche Werbung in Podcasts geschaltet wird und in welcher Form, entscheidet letztendlich der Podcast Host. Aber warum ist Werbung in Podcasts so wirksam? Da die meisten Hörer*innen eine enge Bindung zu Podcast Hosts haben und ihnen deshalb auch mehr Vertrauen schenken. Dies ergaben auch einige Studien, die von der ARD zusammengefasst wurden.
Präsenz bei Veranstaltungen
Eigene Veranstaltungen zu organisieren kann sehr zeit- und kostenintensiv sein. Daher kannst Du auch einfach mit einem Stand bei Veranstaltungen präsent sein. Bei einigen Straßenfesten und Festivals können auch Non-Profit-Organisationen mit einem Stand Menschen auf sich aufmerksam machen. So knüpfst Du einen ganz persönlichen Kontakt zu neuen potentielle Spender*innen. Lasse Dir etwas Kreatives für Deinen Stand einfallen. Mache am besten Aktionen, bei denen die Besucher von Festen selbst aktiv werden können. So bleibst Du sicher in guter und positiver Erinnerung.
Vielfältige und individuelle Spendenwege
Und natürlich kannst Du auch ganz klassisch beim Spendenprozess einiges beachten, damit möglichst viele Menschen konvertieren. Neben einem schlanken user-freundlichen Spendenformular ist es wichtig Spender*innen vielfältige Zahlungsmöglichkeiten anzubieten. Von der klassischen Lastschrift bis zu PayPal und Klarna – jeder bevorzugt eine andere Zahlungsart. Je mehr Du anbietest, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Spende abgeschlossen wird.
Außerdem ist es wichtig, viele verschiedene Spendenmöglichkeiten anzubieten, damit für all Deine Interessent*innen das Richtige dabei ist. Wichtig ist es dabei auch, diese Spendenmöglichkeiten gut sichtbar auf Deiner Website zu platzieren, aber auch immer wieder in Newslettern, Social Media, etc. zu bewerben.
Diese zusätzlichen Spendenmöglichkeiten können z. B. sein:
- Geschenkspende
- Anlassspenden, wie Kranzspende, Bußgeldspende
- Peer-to-Peer Fundraising, also Spendenaktionen von Spender*innen
Wichtig bei all diesen Tipps ist es, sich zu fragen: Welchen Mehrwert haben potentielle Spender*innen von meiner Organisation abgesehen von der Spende an sich? Außerdem ist es wichtig, Spender*innen den Abschluss einer Spende so leicht wie möglich zu machen. Verzichte daher lieber auf die Abfrage zu vieler Daten. Diese Daten kannst Du immer noch im Anschluss über Umfragen etc. anreichern.
Im nächsten Teil geben wir Dir Tipps, wie Du Spender*innen an Deine Organisation binden kannst. 🙂